12. November 2025

Ihr plant den Antrag und steht vor der Frage: Wie viel Geld soll ich für den Verlobungsring ausgeben? Muss es immer ein Diamant sein? Und was, wenn ich völlig daneben greife? Wir haben bei den Profis nachgefragt – und ehrliche, bodenständige und ganz schön hilfreiche Antworten bekommen.

Was kostet ein Verlobungsring wirklich?

Über Geld spricht man nicht? Wir machen es trotzdem. Dafür haben wir umfassend recherchiert.

Das sagt die Statistik (nicht)

Als Erstes haben wir recherchiert, aber: Es gibt keine offizielle Statistik, auch wenn manche Websites das so darstellen. Fakt ist: Relevante Stellen wie die Handwerkskammer, der Handelsverband oder das Statistikportal statista.de wissen allesamt nichts zu den Kosten von Verlobungsringen in Deutschland. Gefunden haben wir ausschließlich Werbe-Gewäsch: Einen angeblichen Verlobungsringe-Report, der aber nur die eigenen Shop-Statistiken aufarbeitet, oder auch Verweise auf eine Studie eines Erlebnis-Anbieters – die Studie selbst ist nirgends abzurufen.

Unabhängige Zahlen gibt es also schlicht nicht.

So viel geben Paare tatsächlich aus für einen Verlobungsring

Also haben wir nachgefragt, bei einer, die es wissen muss: Anina Hirn von der Goldschmiede Hirn in Wertingen bei Augsburg.

Ihrer Erfahrung nach geben Paare im Schnitt etwa 1.500 Euro für einen Verlobungsring aus.

Wie gesagt: Im Schnitt. Deutlich weniger ist genauso normal wie deutlich mehr .Die US-amerikanische „Drei-Monatsgehälter-Regel“, die durchs Netz geistert, könnt ihr getrost vergessen. Das ist Marketing. Macht euch klar: Es geht um die Geste, nicht um den Kredit. 😉

Über die Goldschmiede Hirn

Wir begleiten die familiengeführte Goldschmiede von Andreas und Anina Hirn in Wertingen bereits seit Jahren. Die beiden setzen auf Nachhaltigkeit und Qualität. Ehrliche Empfehlung!

Was bekomme ich für mein Budget?

Für 500 Euro

Einen handgefertigten, zarten Ring in 585er Gold – ohne Stein, dafür mit viel Liebe zum Detail. Perfekt für alle, die auf zeitlose Statements stehen.

Für 1.000 Euro

Hier wird’s interessant: Ein handgemachter Solitär-Ring mit einem kleinen Diamanten in richtig guter Qualität. Das ist der Sweet Spot für viele Paare.

Für 2.000 Euro und mehr

Jetzt könnt ihr nach den Sternen greifen: Mehrere Diamanten, größere Brillanten oder ganz individuelle Designs. Hier sind euren Träumen keine Grenzen gesetzt.

Aber – und das ist wichtig – es geht nicht ums Preisschild. Sondern darum, was zu euch passt.

Muss es denn ein Diamant sein?

Kurze Antwort: Nein! Hier sind eure Alternativen:

  • Ganz ohne Stein
    Schlicht und perfekt für alle, die mit den Händen arbeiten oder einen modernen Look lieben.
  • Farbsteine
    Etwas günstiger, dafür deutlich Charakter-stärker. Nur: Bitte sicher sein, dass die/der Zukünftige das mag – sonst wird’s schnell schwierig mit dem Kombinieren später.
  • Zirkonia
    Glitzert, ist aber nicht haltbar – und wirkt langfristig einfach nicht wertig. Keine Empfehlung.
  • Weißer Saphir (Leuko-Saphir)
    Günstiger als ein Diamant, aber mit sanfterem Glanz. Eine schöne Alternative, wenn’s nicht maximal funkeln muss.
  • Lab-Grown-Diamanten
    Gleiche Härte, ähnliche Brillanz – nur eben nicht aus der Erde, sondern aus dem Labor. Ethisch top, ökologisch nicht ganz eindeutig.
  • Pre-Used-Diamanten (z.B. aus vererbtem Schmuck)
    Unsere Herzensempfehlung! Nachhaltig, zertifiziert und oft günstiger – und trotzdem ein echter Schatz.

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Wie finde ich heraus, was gefällt, ohne direkt zu fragen?

So findest du’s heraus, ohne dass direkt der Verdacht aufkommt, du könntest eine Überraschung planen:

  • Der Blick ins Schmuckkästchen
    Welche Ringe trägt sie/er schon? Welche Materialien, welche Stile?
  • Der Blick an die Hand
    Was wird im Alltag häufig und gerne getragen? Eher schlicht oder auffällig?
  • Der Stil insgesamt
    Leger, sportlich, klassisch, elegant, extravagant, verspielt, blumig, schlicht? Das hilft ungemein, den richtigen Ringtyp einzugrenzen.
  • Die Geheimagenten einschalten
    Fragt den besten Freund/die beste Freundin, Schwester/Bruder, Mutter/Oma/Tante um Rat. Und nehmt ruhig eine gut gewählte Vertrauensperson mit zur Beratung!
  • Der „zufällige“ Schaufensterbummel
    Schlendert einfach mal an den Schaufenstern der Goldschmiede vorbei. Da seht ihr einen großen Querschnitt an handgemachten Antragsringen.
  • Web-Tools
    Nutzt Tools wie ring-guru.de – spielerisch, charmant und hilfreich!

Vor allem aber: Aufmerksam zuhören! Wer auf einen Antrag hofft, droppt fast immer kleine Hinweise…

Wo kann ich sparen, ohne dass es billig wirkt?

💡 Der wichtigste Preis-Hebel ist der Stein. Ein schlichter Ring ohne Stein ist nicht nur günstiger, sondern oft auch zeitloser.

Weitere Spar-Tipps:

  • Kleinere Steine statt eines großen Klunkers
  • 585er Gold statt 750 oder Platin – sieht genauso edel aus, kostet aber weniger.
  • Individuelle Beratung statt Online-Kauf – weil ihr dann wirklich das bekommt, was passt.

Was gar nicht geht: Auf „billig“ machen. Denn das sieht man – und spürt man. Ein Verlobungsring darf schlicht sein. Aber lieblos sollte er nie wirken.

Mythos „Je größer, desto besser“ – echt jetzt?

Was Anina in ihrer Goldschmiede Hirn fast täglich erleben, kann ich aus eigenem Erleben nur bestätigen: Alltagstauglichkeit schlägt Karat‑Rekord! Zu hohe Fassungen verheddern sich am Lieblingspulli, filigrane Stege verlieren Steinchen – frustig!

Ich habe meinen Verlobungsring übrigens gemeinsam mit meinem Mann entworfen. Geworden ist es ein Ring mit vielen kleinen, umlaufenden Steinchen – ganz ohne Klunker.

Vorsicht übrigens vor Online-Traumringen! Viele Bilder zeigen Ringe, die in der Realität nicht tragbar sind. Zu hohe Bauhöhen, fragile Fassungen mit winzigen Steinen – das sieht hübsch aus, bereitet aber schnell Probleme im Alltag.

Worst-Case-Szenario: Was, wenn der Ring nicht gefällt?

Entspannt bleiben! Seriöse Goldschmiede tauschen nicht-gravierte Ringe ohne Tragespuren problemlos um. Das kommt übrigens extrem selten vor – wenn ihr aufmerksam seid, trefft ihr fast immer den Geschmack.

Woran erkenne ich einen fairen Preis?

Qualitätskriterien für einen fairen Verlobungsring-Preis sind:

  • Handwerkliche Qualität und nachhaltige Materialien
  • Kostenlose Größenanpassung im Service inbegriffen
  • Beratung von echten Goldschmiedemeistern
  • Transparenz bei Preisgestaltung
  • Gute Bewertungen und Weiterempfehlungen

Tipp: Hört auf euer Bauchgefühl – und fragt im Zweifel andere Paare. Die besten Empfehlungen sind oft die persönlichsten (wir berichten euch hier auf unseren Blog beispielsweise ausschließlich persönliche Empfehlungen).

Fazit –Liebe first, Preis second

Die magische Zahl existiert nicht. Ein Verlobungsring sollte zu euch passen – zu ihrem Alltag, zu seinem Konto und zu euren Werten – nicht zu irgendeinem Instagram- oder Pinterest-Bild.

Unsere Empfehlung: Lasst euch beraten – am besten bei einem Goldschmied oder einem kleinen Juwelier. Und entscheidet euch für etwas, das mit Liebe gemacht wurde – wie in den meisten Goldschmieden. Denn da steckt nicht nur Herzblut drin, sondern auch das richtige Gespür.

Interview mit & Ringe von:

Goldschmiede Hirn

Andreas Hirn ist passionierter Goldschmied aus Wertingen bei Augsburg. In seinem Atelier entstehen Unikate – nachhaltig und einfach besonders.

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