23. November 2014

Ich will, ich will, ich will aber! Die Frage nach klassischer Torte oder Candybar kann mitunter zu vorehelichen Mini-Zerwürfnissen führen. Während ich mich wie ein trotziges Kind vor meinem Verlobten aufbaue, erklärt er mir mit behaglicher Ruhe, dass es aber echt doof wäre, wenn unsere Eltern am Ende kein Tortenstück abbekommen würden, weil so eine Candy-Bar in der Regel nun mal keine 80-Mann-jeder-kriegt-was-ab-Torte beinhaltet. Ich sage patzig, dass man da heutzutage halt nur eine kleine Anschneidetorte kredenzt und sich unsere Eltern mal nicht so haben sollen. Ich verschweige die Vorstellung, in der meine Mutter seiner Mutter das letzte Stück Anschneidetörtchen vor der Nase weg stibitzt. Und dann fasse ich einen Entschluss: Ich muss Tatsachen schaffen. Mit dem Schlagbohrer.

Denn, so meine Kalkulation, wenn er erst mal so eine mega-süßen DIY-Vintge-Etagere live und in Farbe vor sich sieht und ich ihn ganz lieb dabei anschaue, schmilzt sein Widerstand bestimmt dahin.

Wenn ihr das auch mal ausprobieren wollt (also das mit den Etageren), hier eure

Zutatenliste für DIY-Etageren:

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  • Altes Geschirr vom Flohmarkt oder Ebay (für alle Münchner: Der Flohmarkt in der Parkharfe des Olympiaparks ist für solche Beutezüge hervorragend geeignet. Dort habe ich für immerhin 50 Cent pro Teil alte Porzellanteller und -tassen eingesammelt).
  • Ein guter (!) Diamantbohrer mit 6mm-Bohrkopf* (erhältlich im Baumarkt; dort auch unter der Bezeichnung Fliesenbohrer oder Porzellanbohrer bekannt – nehmt NICHT die dreieckigen Bohrer – hatte ich auch ausprobiert, dauert ewig…)
  • Tesa/Krepp
  • Dicker Filzstift
  • Schlagbohrer mit Regler, um den Schlag abzustellen (Akkubohrer geht zur Not auch, dauert aber deutlich länger)
  • Etagerenstangen (gibt’s z.B. bei Amazon, Ebay, Dawanda; auch simple Langgewinde aus dem Baumarkt gehen zur Not)
  • Gehörschutz/Ohropax o.ä.
  • Flexible Unterlage (ich habe die Badematte gewählt)
  • viel Geduld
  • keine (!) Kraft

DIY-Anleitung zum Bau von Vintage-Etageren:

1. Mittelpunkt ausmessen, mit dickem Edding-Kreuz markieren, Kreis drumrum ziehen. Das hilft dem Auge, die Mitte zu finden, wenn der Bohrer bei den ersten Anbohrversuchen verrutscht und das ursprüngliche Kreuz verwischt.

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2. Mit Tesa oder Krepp überkleben.

3. Den Teller auf eine flexible Unterlage legen. Ich hab mich für die Badematte im Bad entschieden, auch wegen des Drecks und falls ein Teller zerspringt (was nicht passiert ist).

4. Auf die Einstellung des Bohrers achten: Kein Schlag, nur Bohren!

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5. Bohrer ansetzen, nicht drücken, einfach bohren lassen. Stichwort „einfach“…: Das Schwierigste ist, dass der Bohrer nicht ständig abrutscht. Da hilft das Tesa ein wenig, letztlich aber wird der Bohrer immer wieder wegrutschen. Ihr müsst einfach hartnäckig bleiben und den Bohrer immer wieder dahin zurückführen, wo er hin soll (oder ihr kauft euch so ein Zentrierteil – ich hab’s nicht gebraucht). Dafür könnt ihr auch etwas Kraft aufwenden, allerdings nie von oben nach unten, sondern immer nur seitlich, um den Bohrer in der Horizontalen in die richtige Stellung zu drücken. Sobald er mal ein paar Umdrehungen an der gleichen Stelle geschafft hat, wird’s leichter. Danach müsst ihr den Bohrer nur noch kurz absetzen, um ihn zwischendurch immer wieder mit etwas Wasser zu benetzen. Alles andere macht der Bohrer.

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6. Über das Loch freuen

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7. Etagerenstangen montieren

(8. Den Liebsten überzeugen)

Bei uns stehen inzwischen vier Etageren. Und wir werden wohl doch eine Candybar bei unserer Hochzeit haben.

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