4. Dezember 2018

Es ist mal wieder Zeit für einen langen Artikel, einen, bei dem es nicht um Dekotipps geht, einen, bei dem ihr euch ein Tässchen Tee oder Kaffee nehmen und euch Zeit zum lesen nehmen könnt, einen, der euch ein bisschen auf den Boden der Realität holen soll, wenn ihr gerade droht zur Bridezilla zu werden und vor lauter Konzept und Deko und Trallala gar nicht mehr den Kopf frei habt, worum es bei eurer Hochzeit wirklich geht. Dazu will ich euch die Geschichte von Katharina und Moritz erzählen – oder vielmehr, Katharina selbst erzählen lassen und dazu die Hochzeitsfotografin Jelena Moro zu Wort kommen lassen.

Die perfekte Hochzeit

Es gibt verschiedene Arten von Hochzeiten. Hochzeiten, bei denen mir die Augen über gehen vor all der Blumenpracht und der liebevollen Deko-Details. Hochzeiten, bei denen die Location oder die Trauung im Mittelpunkt stehen. Und Hochzeiten wie die von Katharina und Moritz, bei denen einen aus jedem einzelnen Bild die Freude des Tages und die Liebe des Paares anspringen, und bei denen alles andere in den Hintergrund rückt. Nein, diese Hochzeit ist nicht die perfekt durchgestylte und nach detailliertem Konzept ausgestattete Feier. Diese Hochzeit ist einfach perfekt, weil sie unaufgeregt ist und es um genau eines ging an diesem Tag: Um die Liebe von Katharina und Moritz und wie sie diese gemeinsam mit ihren Gästen gefeiert haben.

Auch der Fotografin Jelena Moro ging es so, als sie das Paar und die Trauung live miterlebte. Jelena kenne ich nun schon seit rund vier Jahren, ziemlich genau so lange wie ich auch hier blogge. Sie hat nicht nur einen ganz eigenen Fotostil, sondern auch eine ganz eigene Art zu schreiben. Jelenisch nennen wir das, wenn wir Mails austauschen. Und weil ich jedes Mal wieder schmunzeln muss, wenn ich etwas von ihr lese, habe ich sie gebeten, diese spezielle Hochzeit mal für euch in ihren eigenen Worten zu beschreiben.

Also dann lasse ich Jelena und Katharina mal erzählen:

Lockere Atmosphäre beim Getting Ready

Jelena: „Also der ganze Hochzeitstag hat ja schon ganz besonders angefangen. Es waren nur zwölf Grad, pieseliges Bähwetter und ich düs‘ in die Pampa und immer weiter und immer weiter, bis ich beim Elternhaus des Bräutigams ankomme. Als erstes krieg ich mal eine Führung durch den Garten mit Apfelbäumchen, Hühnern, Tomaten, Trauben, na, allem was man so essen kann, und da war ich schon Mal völlig aus dem Häuschen, weil man da so schön Fotos machen kann.

Der Moritz, also der hat sich total gechillt allein fertig gemacht und die Katharina oben im Zimmer ihres, äh, Schwagers, glaub ich. Geschminkt haben sie ihre Schwester und ne Freundin und alleine sich die Kommentare dazu anzuhören, hat mich zum Kugeln gebracht vor Lachen. Als ich dann das tolle Kleid und die Chucks gesehen hab, bin ich total ausgetickt. Es hat halt auch so total zu Katharina gepasst von ihrer Art her. Flippig, unspießig, nicht zu der Kategorie Frauen gehörend, die einmal im Leben Prinzessin sein wollen, sondern eben noch sie selbst, nur halt in bisserl weißer. Mega! Ich tick also aus und spring umanand und kann meine Begeisterung kaum im Zaum halten. Die müssen gedacht haben: Spinnt die Alte? Sieht jeden Samstag ne Hochzeit und flippt hier ausgerechnet aus? Hallo? Aber sowas finde ich halt einfach besonders. Und auch authentisch. Und irgendwie hab ich da schon so einen Haufen Freude und Liebe gespürt, das macht mich zusätzlich hibbelig. Man merkt halt einfach, wenn Liebe überläuft.“

Dir gefallen die Bilder?

Gemacht hat sie die Fotografin Jelena Moro. Ehrliche Empfehlung!

First Look und Paarfotos mit Gruppenkuschel-Faktor

Jelena: „Der first look war dann auch total schön. Moritz hat im Grill-Unterstandl im Garten gewartet, weil’s leicht genieselt hat, und Katharina kam dann barfuß ums Eck. Trotz der arktischen Temperaturen. Das Adrenalin muss wohl eingeheizt haben. Ich hab mich mit beiden auch so mega gefreut, als sie sich dann das erste Mal wieder gesehen haben, dass ich gar nicht mit Grinsen aufhören konnte. Am liebsten hätt‘ ich Gruppenkuscheln gemacht, so schön war’s. Huhuu, ich kling wie ein Vollpsycho…

Also dann Paarshooting im Garten und es war toll, dass die beiden schon vor der Trauung diesen Moment für sich alleine hatten, ohne Stress, ohne dass jemand aus der Ecke Kommentare gegröhlt hätte und eben ganz für sich. Ich musste auch gar nicht viel sagen oder anweisen, die Beiden waren eh ganz mit sich beschäftigt und ich hab auf den Auslöser gedrückt. Ganz toll.“

 

Die Trauung: Wetter wie in Skandinavien und Opa als Trauredner

Katharina: „Eigentlich wollte ich an diesem Tag barfuß sein, aber weil es einen Kälteeinbruch gab, habe ich mich doch für Chucks entschieden. Und über das Wetter konnten wir auch schmunzeln: Petrus hat uns die Atmosphäre unseres vielgeliebten Skandinaviens zur Hochzeit geschenkt… Uns war wichtig, dass die Hochzeit und vor allem die Trauung persönlich wird und uns so widerspiegelt, wie wir sind. Deshalb haben wir unter anderem meinen Großvater gefragt, ob er die Trauung halten möchte. Auch haben wir uns vor dem Ja-Wort noch selbst verfasste Ehe-Versprechen gegeben. Moritz‘ Trauzeuge hat musiziert und gesungen – drei Lieder, die eine große Bedeutung für uns haben.“

Jelena: „Die Trauung selbst wollten sie eigentlich unter einem Nussbaum machen, aber nachdem das Wetter nicht mitgespielt hat, wurde eben in der Feierscheune getraut. Katharina und Moritz haben mir vorher schon gesagt, dass Katharinas Opa die freie Trauzeremonie halten wird, weil er schön frei spricht, und sie sagten auch: ‚Er kennt uns. Ein freier Trauredner kennt uns ja gar nicht, was soll der über uns schon sagen.‘ Nicht, dass der Opa professioneller Redner oder irgendwas war, aber anscheinend hat er keine Angst, vor Publikum zu sprechen. Und total süß: Er hatte sich, um seine Rede eleganter zu verpacken, eine Bewerbungsmappe gekauft und die Rede da reingesteckt.“

Großes Geschniefe vor lauter Emotionen

Jelena: „Dann wurde ich auch gebrieft, dass Moritz´ Trauzeuge zur Trauung singen wird. Zum Einzug ‚I am sailing‘. Katharina wurde von ihrer Mama reingeführt. Der Trauzeuge hatte die erste Strophe schon komplett gesungen, bis dann der Einzug stattfand, so dass alle schon Mal schön vorschniefen konnten. Also ich war nach den ersten Akkorden schon total knieweich. Und dann kamen Katharina und ihre Mama rein, überall hab ich die Familie Tränen kullern gesehen, und wie Katharina da so reingestrahlt kam und Moritz zurückgestrahlt hat und alle geheult haben und das Lied so schön war… Alter Schwede… ich musste einfach mitweinen. Die Trauzeremonie selber war dann auch so schön und so persönlich und so voller Herz, ich weiß ned wieviel Taschentücher in dieser Dreiviertelstunde vollgeschneutzt wurden…“

Katharina: „Freunde von Moritz haben zum Auszug „Ho Hey“ von The Lumineers gespielt, es wurde geklatscht und die Stimmung war wunderbar gelöst. Wir konnten nach all den Freudentränen einfach nicht aufhören zu grinsen.“

Die Location und das Festessen: DIY-Hochzeit mit Hilfe der Familie

Katharina: „Bevor wir überhaupt verlobt waren, war klar: Wenn wir heiraten, dann mit Spanferkel. Ich habe Moritz dann während meines Auslandssemesters in Finnland beim Leuchtturm von Oulu den Antrag gemacht – als erstes wurde eine Location ausgesucht, an der wir einen Spanferkel-Grill aufstellen können. Vorspeisen und Desserts gab es im Käsestand von Moritz‘ Uroma! Zwei Monate vor der Hochzeit war nämlich das Probeessen für das Catering. Moritz‘ Eltern sind hingegangen und haben uns anschließend geraten, abzusagen. Das Essen war angeblich nicht sonderlich gut. Etwas ratlos suchten wir nach Alternativen. Schließlich haben wir alles mit Hilfe von Moritz‘ Eltern selbst organisiert. Und das Essen hätte nicht besser sein können.“

Jelena: „Ich fand’s auch so schön, wie so viele sich beteiligt haben, diese Hochzeit zu etwas Besonderem zu machen. Die Bräutigamsmama hat Stunden damit zugebracht, Florentiner, gebrannte Mandeln und Limonaden selber zu machen. Ich glaub‘ eine Tante war’s, die die Blumendeko gemacht hat, später am Abend hat einer der Papas geholfen, die Steckerlfische zu spießen.“

Was vom Tag bleibt: Tipps an euch

Jelena: „Es war so eine tolle Stimmung. Und da hilft das tollste Budget und die schickste Location nix, wenn die Leute nicht die richtige Portion Liebe und Freude mitbringen. All you need is love stimmt wirklich.“

Katharina: „Am Schluss und am Ende erinnert sich niemand mehr, welche Ohrringe die Braut trug oder ob das Farbschema korrekt eingehalten wurde – was bleibt, sind die Erinnerungen an die Stimmung und das schöne Fest allgemein. Uns war wichtig, dass die Gäste und wir Spaß haben und gemeinsam stundenlang feiern. Dazu tragen ein gut durchdachter Ablauf ohne lange Lücken und stimmungsvolle Musik wesentlich bei. Und ein relaxtes Brautpaar. Wir haben immer wieder während des Festes und danach gehört, das wir eine sehr ehrliche und herzliche Hochzeit gefeiert haben.“

 

An der Hochzeit beteiligte Dienstleister

Fotografie: Jelena Moro

Jelena ist professionelle Hochzeitsfotografin aus München. Sie begleitet passioniert Hochzeiten rund um Starnberger See, Tegernsee, Schliersee und Chiemsee. 

Weitere Dienstleister

BRAUTKLEID Brautmoden Hufnagl, Bad Gleichenberg| FLORISTIK & BRAUTSTRAUSS  Die Blumenoase, Dorfen | MAKE-UP & FRISUR Privat & Haarem, Vilsbiburg | BRÄUTIGAM-OUTFIT  Brautmoden Hufnagl, Bad Gleichenberg | RINGE 123Gold, Wien| PAPETERIE Privat| TORTE & BACKWERK Café Härtl, Wartenberg | LOCATION Scheune des Gasthaus Schlecht Thalhamer, Aham| REDNER Großvater der Braut | MUSIK Trauzeuge und Band "Eins und Drei"

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