7. Januar 2018

Also jetzt mal ganz ehrlich, Mädels: wenn mir vor dreieinhalb Jahren zum Start von Hochzeitsgezwitscher jemand gesagt hätte, dass ich mich erstens mal für Couture begeistern würde und zweitens auch noch darüber bloggen, dann hätte ich ihm mal ganz galant ein Vögelchen gezeigt. Aber so ist das eben im Leben: man entwickelt sich ja weiter, entdeckt neue Seite an sich selbst und lernt neue Menschen kennen. So geschehen vor einigen Wochen auf der Hochzeitsmesse Love Circus Bash 2017 in München. Dort hatte auch Martina Weiß ihren kleinen marryandbride-Stand voller außergewöhnlicher Brautjacken aufgebaut, und wie ich so vorbeischlendere, fällt mein Blick auf diese grob gestrickte Jacke im zentimeterdicken Zopfmuster-Design. Ich also hin, mit Martina ins Gespräch gekommen, die anderen feinen Garne angefasst und ob deren kuschliger Weichheit gleich mal ins Träumen geraten.

 

Braut-Jacke und Alltags-Strick in einem

Ein bisschen modischen Mut braucht es schon, wenn man ihre Stücke bei der Hochzeit tragen will. Der aber dürfte nicht nur von den Ah- und Oh-Rufen der Gäste belohnt werden, sondern auch dem schönen Gefühl, dass die Brautjacke sich auch später im Alltag bestens zu Jeans oder Cocktailkleid kombinieren lässt. Martina strickt sämtliche Boleros, Capes und Jacken übrigens mal eben mit ihren Kolleginnen – Achtung, festhalten – von Hand. Für das aufwendigste Teil braucht sie eine gute Woche. Spätestens als ich das hörte, schlackerten mir die Ohren. Meine Strickbegabung endete nämlich in der vierten Klasse mit einem blauen Wollschal, der an einem Ende doppelt so breit war wie am anderen, und den ich meiner Mutter dennoch stolz wie Bolle zu Weihnachten überreichte. Sie war tapfer und wickelte sich die gesamte einen Meter fünfzig kratziger Maschen tatsächlich um den Hals.

 

Ein Stück Familiengeschichte

Besonders schön finde ich ja stets die Geschichten hinter den Labels. In Martinas Fall ist es eine besonders rührende: Ihre Großmutter war es, die schon der Strickerei frönte und in deren Fußstapfen Martina mit marryandbride trat. Jedes Stück ist eine Einzelanfertigung nach Kundenwunsch, stets basierend auf den Grundmodellen der Kollektion „The Look of Love“. Der letzte Akt ist das Einnähen des Labels, das Martina mit ein paar wenigen Stichen befestigt. Der Garn dafür stammt noch aus dem Nähkasten ihrer Großmutter.

Damit aber genug erzählt. Meine Lieblingsstücke aus der marryandbride-Kollektion zeige ich euch im folgenden. Lasst euch inspirieren! Und natürlich gilt wie bei allen Accessoires und Kleidern, die ich euch auf meinem Blog vorstelle, dass es sie auch in Bayern und Österreich live und in Farbe zu bestaunen gibt. marryandbride kommt zwar aus Frankfurt, die Jacken findet ihr aber in Bayern in München, Königsbrunn und Schierling, sowie auch im österreichischen Mödling, in Linz und Salzburg.

 

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