Hoch droben am Berg, mit Blick über die grünen Almwiesen, ganz nah am Himmel, ganz fern von der Hektik des Stadtalltags: So wollten Daniela und Florian heiraten, und zwar auf den Tag genau ein Jahr nach dem standesamtlichen Ja. Bunt und fröhlich sollte es zugehen, die Farben Orange, Rot und Pink im Mittelpunkt stehen. Das Motto: „Mal bergauf, mal bergab, aber immer an deiner Seite“. Eine Almhütte bot sich da als Location geradezu an, die Wahl fiel auf die Wuhrsteinalm an der bayerisch-österreichischen Grenze. Kathrin Roth-Schädlich alias Der Rothe Faden war mit der Kamera dabei und hat das farbenfrohe Fest in allen Details ganz und gar zauberhaft eingefangen. Auch wenn die Deko und das Konzept ein kleines Träumchen sind, soll es in diesem Artikel aber doch um einen anderen Aspekt gehen: Aus meinen Gesprächen mit euch weiß ich, dass viele von euch von einer freien Trauung in den Bergen träumen, dann aber vor der Organisation der Übernachtungen und dem Gästetransport zurückschrecken. Warum es dazu eigentlich keinen Grund gibt, erzählen euch Daniela und Florian und geben euch auch gleich ihren detaillierten Ablaufplan als Grundlage für eure eigene Organisation an die Hand.
Organisation einer Almhochzeit: Motto und Deko
Wie die beiden auf ihr Motto kamen? Ganz einfach, sagt Daniela: „Wir lieben die Berge, wir lieben die Freiheit und den Ausgleich der Berge und verbringen viel Zeit in unterschiedlichen Bergregionen und Ländern.“ Also: Wenn, auch ihr nach einem Motto für eure Hochzeit sucht, dann überlegt zum Einstieg, was euch verbindet, wie ihr eure Freizeit verbringt oder ob ihr vielleicht ein gemeinsames Hobby habt. Die Organisation der rustikalen Hochzeit hoch oben auf dem Berg über Schleching wäre vermutlich viel schwieriger gewesen, wenn die beiden versucht hätten, es jedem einzelnen Gast recht zu machen. Genau das aber ist ein Ding der Unmöglichkeit. Irgendwer wird immer etwas zu meckern haben, ob es nun die Auffahrt zur Alm ist, die Trauung unter freiem Himmel, das Essen, die Musikauswahl oder die Fahrt in der Nacht zum Hotel. Viel wichtiger ist, was euch auch Daniela und Florian ans Herz legen: „Macht es nicht eurer Familie und euren Freunden recht, sondern euch. Macht es so, wie ihr es wollt!“
Und noch einen Tipp geben euch die beiden: „Manchmal ist weniger mehr! Es ist die Zeit mit den Freunden und nicht die Deko, die den Tag zu einem der schönsten eures Lebens macht. Bei uns wurde zum Beispiel einiges von unserer Deko vergessen aufzustellen und die Musik kam komplett anders wie gewünscht. Es war trotzdem traumhaft und wir hatten alle viel Spaß. Die Resonanz der Gäste war unglaublich groß und positiv.“
Um Patzer wie die vergessene Deko zu vermeiden, gebt der Location am besten schriftliche Hinweise an die Hand. Im Trubel können mündliche Absprachen auch mal vergessen werden. Daniela rät euch, rund eine Woche vor der Hochzeit „einen genauen Ablaufplan, Dekorationsanweisung zur Tischeindeckung und weitere Hinweise an die Location zu schicken. bei Bedarf kann das Personal an dem besagten Tag auch nochmal nachschauen.“
Organisation einer Almhochzeit: Übernachtungen und Shuttle
Der Knackpunkt jeder Hochzeit sind die Anreise und die Übernachtungen, wenn die Feier an einer schwer zu erreichenden Location wie einer Alm stattfindet. Deswegen ist die Planung des Ablaufs immens wichtig. Daniela und Florian haben nicht nur Shuttlebusse für die Gäste organisiert, sondern auch gleich den Gepäcktransport. Schließlich wollen die Gäste ja nicht in Wanderklamotten bei der Trauung auf dem Berg stehen. Einige Gäste haben es sich dennoch nicht nehmen lassen, den Tag mit einer kleinen Wanderung zu starten und zur Alm hinaufzulaufen. Oben angekommen hatte das Paar für sie genügend Zeit zum Umziehen und Frischmachen eingeplant. Andere dagegen nahmen das Angebot dankend an, sich mit dem Shuttle auf die Alm bringen zu lassen. So oder so hieß das für alle Beteiligten einen entspannten Auftakt. Damit ihr euch einen Überblick verschaffen könnt, wie der Ablauf einer Almhochzeit aussehen könnte, haben euch die beiden ihre Lösung aufgeschrieben:
Tag der Hochzeit:
– 12 Uhr: Treffen für alle Wanderlustigen am Parkplatz am Fuß des Berges, Gepäckabgabe beim Gepäck-Shuttle
– 13 – 14 Uhr: Shuttle für alle Gäste, die nicht wandern, sondern lieber mit dem Bus hochgefahren werden wollten
– 15 – 16 Uhr: Zeit zum Frischmachen. Erfrischungsgetränke, Begrüßung der Gäste, Zimmerverteilung und Belegung der Hütte
– 16 – 17 Uhr: freie Trauung
– 17 – 19 Uhr: Sektempfang. Fass anstoßen, kleine Häppchen, Hochzeitsfotos. Anschließend Spiele und Einlagen
– 19 – 21.30 Uhr: Festessen
– 21.30 Uhr: 1. Shuttle ins Tal
– 21.30 – 23 Uhr: Einlagen und Zeit für Unterhaltung mit den Gästen
– 23 Uhr: 2. Shuttle ins Tal
– 23 Uhr: Hochzeitstanz und Eröffnung der Party bis 4.00 Uhr in der Früh
– 0 Uhr: Mitternachts-Gulaschsuppe in der Hüttenküche und 3. Shuttle für Gäste, die im Tal ihr Hotel hatten
Tag nach der Hochzeit:
– 10 Uhr: Frühstück mit allen, die auf der Hütte übernachtet hatten
– 12 Uhr: Abgabe vom Gepäck beim Shuttle und gemeinsame Wanderung ins Tal
Die Trauung auf der Wuhrsteinalm
Und damit ihr euch jetzt einen Eindruck verschaffen könnt, wie die traumhafte Hochzeit dort oben auf dem Berg aussah und wie Daniela und Florian das Farbkonzept und das Motto liebevoll umgesetzt haben, heißt es nun: Vorhang auf für die traumhafte Fotoreportage von Kathrin Roth-Schädlich alias Der Rothe Faden:
Fotos: Kathrin Roth-Schädlich / Der Rothe Faden
Location: Wuhrsteinalm
Redner: Thomas Multhaup
Dirndl: Gott sei Dank
Schürze: Tracht und Heimat, München
Schuhe: Unisa
Brautschmuck: Heart to get
Kette: Umgearbeiteter Ehering der Ur-Großmutter
Lederhose: Meindl
Janker: Gott sei Dank
Hemd&Weste: Tracht und Heimat, München
Floristik: Gärtnerei Köhler, München
Ringkissen: Glasschale von Oma
Ringe: 123gold, München
Frisur: Cut and curl
Papeterie: Carlola Bambach
Gastgeschenk: Blumentütchen mit Blumensamen von Dawanda, Namensklammer DIY
Motto der Hochzeit: Berge, rustikal, rot, orange – „Mal bergauf, mal bergab, aber immer an deiner Seite“