Und und und?! Habt ihr es schon?! Falls nicht, dann aber husch, stürmt die Brautläden! Damit der Brautkleidkauf am Ende aber auch wirklich von Erfolg gekrönt ist, habe ich euch mal meine Tipps aus eigener Erfahrung zusammengetragen. Wie jetzt? Tipps zum Brautkleidkauf? Wofür ihr die braucht? Naja, ich sage es mal so: Es gibt wohl kaum ein Projekt, das eure Nerven und mit ihnen die eurer Mutter, Trauzeugin und Schwestern derart strapazieren dürfte und zugleich solche Endorphinwolken freizusetzen vermag wie der präeheliche Shoppingmarathon. Das Stück Stoff, das Müttern Tränen und Trauzeuginnen entzückte Seufzer entlockt, das aus überzeugten Jeansträgerinnen wie meinereiner andächtige Seide-Verehrerinnen macht und Kontoständen das letzte Bisschen Anstand raubt, das B-r-a-u-t-k-l-e-i-d also, und mit ihm die Suche nach dem einen Nonplusutra-Modell, glaubt es mir, das ist ein Erlebnis für sich. Und als mir da vor einigen Wochen diese ungewöhnliche Shooting-Strecke ins Postfach flatterte, da hatte ich sie, die Bilder, die mir zur Idee zu diesem Artikel bislang gefehlt hatten.
Eine kleine Geschichte der Bilder zu diesem Artikel
Für die Fotos hat sich ein kleines Team bayerischer Dienstleister zusammengetan. Im liebevoll gestalteten Brautchalet im niederbayerischen Thürnthenning inszenierten Inhaberin Christine Kollmannsberger, Model Amalia Pamfiloui und Fotografin Simone Bauer quasi den idealen Brautkleidkauf. Die Idee sei entstanden, weil Simone die Situation aus eigener Erfahrung mit „ihren“ Bräuten kenne – mit einigen entstand in den vergangenen Jahren sogar eine intensive Freundschaft, erzählt sie. Und daher würde sie immer wieder auch um Ihre Einschätzung etwa zum Thema Kleid gebeten. So ende ihre Beratung meist nicht bei der Hochzeitsfotografie, sondern gehe über Fragen etwa zum Styling oder dem DJ bis zum Brautkleidkauf.
Aber zurück zu den Tipps, die ich euch gern für euren Shopping-Marathon geben würde:
Tipp Nr. 1: Geschäft wählen, das Wohlfühl-Atmosphäre verspricht
…und das nicht nur für euch, sondern auch eure Entourage. Immer wieder gern empfehlen ich insbesondere den Münchnern unter euch übrigens den Schwabinger Laden Flamenco oder auch Hey Love im Lehel. Gemütlich-stylisch geht’s in solchen kleinen Läden zu, Kleider in Plastiksäcken und Fließbandberatung sind Fremdworte. So wie auch im Brautchalet in Niederbayern! Also: Lasst euch verwöhnen, stoßt mit einem Gläschen Sekt an und genießt das Erlebnis, wie ein kleiner Star zu shoppen.
Tipp Nr. 2: Erst das Budget, dann die Anprobe
Als Beraterin von Hochzeitspaaren erlebe ich immer wieder, wie wenig ihr euch teilweise mit dem Thema Budgetplanung auseinandersetzt. Ja, ich sehe ein: Buchhaltung ist nicht sexy. Aber Schuldenmachen ist noch weniger attraktiv. Ergo mein dringender Rat: Macht euch einen Budgetplan, wie viel euch welcher Posten wert ist. Dazu hatte ich hier einen ausführlichen Leitfaden geschrieben, der immer noch aktuell ist.
Wenn ihr also für euer Brautkleid maximal 1500 Euro ausgeben wollt, dann kommuniziert das auch direkt zu Beginn eures Beratungsgesprächs. Die Enttäuschung ist sonst groß, wenn ihr in eurem Traumkleid vor dem Spiegel steht und dann leider feststellen müsst, dass es weit über eurem Budget liegt.
Tipp Nr. 3: Nehmt jemanden mit zur Anprobe!
Fast jedes Brautkleid sieht toll aus, aber welches passt zu eurem Typ, welches ist das eine Besondere, scheinbar nur für euch entworfene? Was hilft, ist der ultimative Realitätscheck. Und den liefern euch Eltern und langjährige Freundinnen, die oftmals nicht einmal etwas sagen müssen, damit klar ist: Ja, das ist das Kleid der Kleider (oder: nein, das ziehst du besser ganz schnell wieder aus). Mein Tipp wäre daher: Immer jemanden mitnehmen, der euch ganz ehrlich die Meinung geigt.
Tipp Nr. 4: Probiert verschiedene Kleider-Stile aus!
Klar, es gibt einige unter uns, die den schier genialistischen Blick haben, ein Bild auf Pinterest entdecken und unmittelbar wissen: Das Kleid steht mir. Die meisten von euch dürften aber wie ich damals eigentlich gaaaaanz sicher sein, was sie wollen – und am Ende doch etwas anderes tragen. Meine Antwort auf die Frage der Verkäuferin damals, wie mein Kleid denn aussehen solle? „Schlicht“. Ja gesagt habe ich ein Jahr später in einem Vollspitze-Kleid mit nem Meter Schleppe. Ok, ich gebe zu: „schlicht“ ist ein dehnbarer Begriff. Ergo: Probiert verschiedene Kleider-Stile an. So, wie es auch das Model beim Fotoshooting gemacht hat, das einfach mal in sieben ganz unterschiedliche Kleider der Brautchalet-eigenen Marke CristeCouture geschlüpft ist. Und, welches wäre euer Favorit für die Braut?
Tipp Nr. 5: Ausschnitt, Rücken, Ärmel, Schleppe – achtet auf die Details!
Verbunden mit dem Stil ist auch der Schnitt. Schaut euch daher bei der Anprobe verschiedene Modelle auch mit Blick auf die Details an. Also welchen Ausschnitt hat das Kleid (gerade, rund, tief, hoch), welche Ärmel (lang, kurz, schulterfrei, Spitze, Spaghetti), welche Schleppe (kein, kurz, lang), welches Material und welchen Schnitt (gerade, A-Linie, Meerjungfrau).
Ein paar Beispiele seht ihr hier:
Variante 1: Romantisches Boho – tiefer Rücken, Minischleppe, Spitze mit großen floralen Motiven:
Variante 2: Die griechische Göttin – V-Ausschnitt, Pailletten, ärmellos
Variante 3: Zeitloser Klassiker – schulterfrei, Spitze, Schleppe
Variante 4: Ein Hauch Vintage – schulterfrei, 3/4-Arme, Spitze, Schleppe
Variante 5: Mut zu Pastell – Nude, Glitzer, kurze Ärmelchen
Variante 6: Der Traum aus Seide – hochgeschlossen vorne, tief ausgeschnitten hinten, klassische A-Linie
Variante 7: Carmen lässt grüßen – Vorne kurz, hinten lang
Variante 8: Ein Hauch Retro – aufgestellter Kragen, Gürtel, schmaler Schnitt
Tipp Nr. 6: Bewegt euch wie bei der Hochzeit
Vor lauter In-den-Spiegel-schauen-und-staunen vergessen wir Mädels ja gern mal die ganz praktischen Fragen. Ergo: Lauft! Tanz! Bewegt euch! Ihr wollt bei eurer Hochzeit ja schließlich nicht wie ne Statue angetackert den ganzen Tag herumstehen, weil das Kleid bei jeder kleinen Bewegung unschöne Falten wirft, euch zwickt oder ihr einfach nicht damit klar kommt, eine Schleppe im Zaum zu halten.
Tipp Nr. 7: Hinsetzen nicht vergessen!
Laufen und drehen und tanzen klappt in eurem Traummodell? Dann setzt euch unbedingt hin! Kein Scherz! Manchmal hilft auch keine Änderung bei der Schneiderei. Euer Kleid muss nicht perfekt sitzen bei der Anprobe – aber das Hinsetzen sollte euch nicht vor allzu große Herausforderungen stellen und einigermaßen bequem machbar sein.
Tipp Nr. 8: Lasst euch fotografieren!
Ein Brautkleid kostet Geld, richtig viel Kohle in der Regel. Die meisten von euch geben meinen Erfahrungen nach zwischen 1000 und 2000 Euro für ihr Traumkleid aus. Also dürft ihr euch auch ruhig eine Nacht Bedenkzeit ausbedingen. In guten Brautläden wird keiner etwas dagegen haben, wenn ihr euch in eurem Kleid fotografieren lasst, um euch den Traum aus Seide und Spitze vor dem Schlafengehen nochmal in Erinnerung zu rufen.
Tipp Nr. 9: Probiert Accessoires zum Kleid an
Klar, das Brautkleid ansich und ihr darin seid DER Höhepunkt jeder Hochzeit (jetzt mal abgesehen vom Ja-Wort, versteht sich). Frisur, Styling und Accessoires setzen dem Anblick aber das i-Tüpfelchen auf. Wenn ihr euch also für euer Kleid entschieden habt, vergesst nicht, Accessoires auszuprobieren! Schmuck, Schuhe, Haar-Accessoires, Clutch… die Möglichkeiten sind schier endlos. Was für einen ersten Überblick hilfreich sein kann, ist da etwa Pinterest. Bewaffnet mit euren Pinterest-Favoriten könnt ihr beim Anprobe-Termin ganz genau erklären, was ihr gerne mal zu eurem Kleid probieren würdet.
Tipp Nr. 10: Habt Spaß!
Couture-Kleider anprobieren macht ihr wahrscheinlich nicht gerade jede Woche. Und schon gar nicht mit eurer Mutter und besten Freundin im Schlepptau. Also: Versucht euch zu entspannen (ist manchmal nicht ganz leicht, weiß ich)! Und ganz wichtig: Vergesst den Spaß nicht!
Danke für diese Tipps, wie man ein passendes Brautkleid findet. Meine Schwester heiratet im August und als ihre Trauzeugin würde ich ihr gerne bei der Auswahl helfen. Danke für den Tipp, dass sie unbedingt vorher ein Budget festlegen sollte und auch nur Kleider anprobieren sollten, die im Budgetrahmen liegen. Anschließend müssen wir nur noch einen Anbieter finden, bei dem man Brautkleider bügeln lassen kann.
Hallo und danke für diese Tipps zum Brautkleid kaufen! Ich finde die Atmosphäre in einem Brautkleidladen auch sehr wichtig. Ich war bei der Anprobe vieler Freundinnen dabei und nächsten Herbst ist dann endlich meine eigene Hochzeit! Danke für den Tipp, zuerst das Budget festzulegen, bevor die Anprobe beginnt. So können Tränen über ein Kleid vermieden werden, was einem zwar super gefällt aber was vielleicht zu teuer ist.
Danke! Freut mich, dass ich dir weiterhelfen konnte mit den Tipps! Ich wünsch dir viel Erfolg beim Brautkleidkauf und drücke fest die Daumen, dass du dein Traumkleid findest!