Vielleicht ist es euch ja auch schon so ergangen: Da klickt man sich inspirationssuchend durchs Netz, schaut sich hunderte Fotos von Hochzeiten an, und dann ist da dieses eine Paar, das einen nicht mehr loslässt. So erging es mir, als ich zum ersten Mal die Bilder dieser Traumhochzeit gesehen habe. Eingefangen hat sie Petra Fritzi Hennemann, eine der besten Fotografinnen im Raum München. Mit ihr hatte ich im Frühjahr auch meine Bilder gemacht, um mich euch ein wenig näher vorzustellen. Die Fotos von der Hochzeit dieses Paares jedenfalls sind für mich ein Paradebeispiel für die offensichtlich perfekte Chemie zwischen Fotograf und Brautpaar. Denn so locker und mit so unnachahmlichem Lachen zeigen sich die wenigsten Paare vor der Kamera. Die Freude der beiden ist einfach ansteckend. Und dann fand die Hochzeit auch noch in einer der schönsten Locations Schwabens statt, die Braut trug ein Spitzenkleid im Vintagestil und… hach… ihr merkt schon, ich bin regelrecht verliebt in diese Reportage…
Trauung und Feier fanden am gleichen Ort statt, nämlich in Klosten Holzen bei Augsburg. Auf zwei Situationen möchte ich euch ganz speziell aufmerksam machen: da ist der Moment, in dem sich Braut und Bräutigam zum ersten Mal in voller Hochzeitsmontur sehen. In diesem Fall wartete der Bräutigam im Garten auf seine Braut. Tipp von Petra Hennemann: Sucht euch einen Ort im Freien und lasst euren Fotografen die Szene etwas abseits stehend einfangen.
Genießt den Augenblick!
So habt ihr den Moment für euch – anders, als das in geschlossenen Räumen möglich ist. Ihr könntet euch auch entgegengehen auf einem Feldweg, oder die Braut steht bereits im Garten und erwartet ihren künftigen Mann. Ganz gleich wie: Das Bauchgefühl muss stimmen. Warum das überhaupt so wichtig ist, dieser erste Moment? Weil er einer der emotionalsten ist und vermutlich der einzige am gesamten Hochzeitstag sein wird, an dem ihr unter euch seid und nicht von einer Schar beobachtender Gäste umgeben. Ok, abgesehen vom Fotografen, der die Szene aus dem Hinterhalt einfängt.
Mein zweiter Lieblingsmoment: Das Taubentheater. Der Gesichtsausdruck der beiden ist einfach so herrlich ehrlich, amüsiert-ungläubig und doch ziemlich skeptisch. Mein Tipp an alle Trauzeugen, Geschwister und Freunde: Auch wenn das Freilassen von Tauben eine schöne Tradition ist – es sind Tiere. Und wenn Tiere sich aufregen, passiert manchmal, naja, ihr wisst schon was. In diesem Fall ist alles gutgegangen, dennoch meine klare Empfehlung: Lieber Baumstammsägen, wenn es denn schon eine Tradition sein muss. Späne im Brautkleid sind olfaktorisch dann doch irgendwie angenehmer als so ein frischer Taubenklecks.
Jetzt aber genug geschrieben und Vorhang auf für dieses Feuerwerk an Inspirationen, Herzlichkeit und Lebensfreude – und bevor ihr euch über die Bilder des älteren Paares wundert: Die Großeltern der Braut feierten mit dem Paar ihren 56. Hochzeitstag. Wenn das mal kein gutes Omen für die Ehe des Brautpaares war!
Fotos: Petra Hennemann, Neubiberg
Location: Kloster Holzen, Allmannshofen
Brautkleid: La Sposa (White one), gekauft bei „Die Braut“, Nürnberg
Anzug: Cavaliere, gekauft bei „Die Braut“, Nürnberg
Ringe: Goldschmied Peter Güther, Eggelstetten
Floristik: Immergrün, Mertingen
Papeterie: Marrymedesign