Ein riesiger Park mit alten, knorrigen Bäumen, weiten Wiesen und einem sanft dahinplätschernden Bach, das ist das verwunschen schöne Grundstück, auf dem das Künstlerpaar Gasteiger Anfang des 20. Jahrhunderts sein Wohnhaus setzte. Heute können Paare im Künstlerhaus Gasteiger standesamtlich Ja sagen. Seit einigen Jahren ist der einstige Rückzugsort ein Museum, das nur während der Sommermonate für wenige Stunden am Tag geöffnet hat. Wir sind zufällig während eines Spaziergangs am Ammersee auf das unscheinbare Hinweisschild gestoßen, das durch ein Tor in den Park hineinweist. Erst nach einigen Meter geben die Bäume den Blick frei auf das Haus, das einsam am Ufer des Ammersees liegt.
Die Trauungen finden in der alten Bauernstube mit ihrem romantischen Jugendstil-Kacheloffen statt, auch wenn der eigentliche Hingucker der Jugendstil-Salon mit seiner originalen Einrichtung ist. Aber ganz abgesehen vom individuellen Charme des Künstlerhauses: Das Grundstück, der See, das Bächlein mit der kleinen Brücke und im Sommer die Blütenpracht – all das hat mich verzaubert, als wir das Haus damals entdeckt haben. Was mich persönlich ganz besonders gefangen nimmt, ist die wildverwunschene Stimmung, die eine Trauung dort nicht nur im Sommer, sondern gerade auch im Winter einzigartig macht. Fragt mal die Fotografin Jelena Moro, die dort Fotos von einer Winterhochzeit gemacht hat…
Alle Fotos: Jelena Moro, mit freundlicher Genehmigung der Bayerischen Schlösserverwaltung