In der dritten Folge über meine eigene Hochzeit will ich euch unsere Ringkissen-Lösung vorstellen. Die Frage, welche Art von Ringkissen wir bei unserer Hochzeit würden, haben wir eine ganze Zeit lang vor uns hergeschoben. Mir war eigentlich nur klar, was ich nicht wollte, nämlich so ein klassisches Polsterdingens, an dem die Ringe mit zwei Satinbändchen festgeknoten werden. Natürlich sollte es sein, hübsch und einfach mal ein bisschen anders.

Vom Blumentopf zum Ringkissen aus Moos

Es war im Winter, als mein Blick eines Tages auf jenen vernachlässigten Blumentopf fiel, der aus irgendeinem Grund da draußen auf dem Balkon einsam und allein stehen geblieben war. Die Sommerpflanze war längst verblüht, auf der Erde aber hatte sich eine zarte Schicht Moos gebildet, aus der sich einzelnen Gräser emporräkelten. Ich blickte das Moos an, schaute zu meinem Verlobten, deutete aufgeregt auf den einsamen Blumentopf, der dort draußen dem Schneegestöber trotzte und rief: Da ist es ja, unser Ringkissen! Nein, einen Blumentopf haben wir dann doch nicht zum Trautisch getragen. Und es blieb auch nicht bei einem einzelnen Ringkissen. Und ein Kissen war’s irgendwie auch nicht, was wir dann am Ende hatten. Aber der Reihe nach:

Ringschalen für das Moos

Wenige Wochen vor der Hochzeit im Mai 2015 war das Moos in der Form seines Lebens, die Ringe waren geschmiedet, nur ein Gefäß, in das wir das Moos samt Ring obendrauf legen konnten, hatten wir immer noch nicht. In dieser misslichen Lagen erzählte ich meiner Trauzeugin von unserer Ratlosigkeit, die daraufhin vom Kaffeetisch aufsprang, wortlos aus dem Zimmer verschwand und wenige Sekunden später wieder zurückkehrte. Und da standen sie dann, diese zwei zierlichen Schälchen von anno dunnemal – womit sich auch gleich ein weiteres Probleme löste, nämlich die Frage, woher ich noch „was Altes“ und „was Geliehenes“ bekommen sollte.

Ein Ringkissen aus Moos für die Hochzeit

Zwei Ringträger – zwei Ringkissen

Wenn ihr euch jetzt wundert und fragt: „Zwei? Wieso zwei Ringschalen?“, dann wären wir damit beim Thema „ein bisschen anders“. Der Zufall nämlich will es, dass die Patenkinder meines seit Mai angetrauten Ehemannes und meiner Wenigkeit einige Jährchen Altersunterschied trennen. 17 nämlich, um genau zu sein. Während meine Patentochter gerade mal Schulkindgröße erreicht hat, ragt der Patensohn meines Liebsten fast zwei Meter in die Höhe. So entstand schließlich die Idee, dass die beiden uns jeweils einen Ring bringen sollten – ergo: zwei Ringkissen… äähh… Moosschalen.

Ein Ringkissen aus Moos für die HochzeitAlle Fotos: Chris Wesser/snabbox 

Und so saß ich also an einem regnerischen Tag im Mai zwei Tage vor der Hochzeit mit einem Küchenmesser auf dem Balkon und stach zwei weitgehend runde Moosflächen aus dem alten Blumentopf, passte sie in die beiden Schalen ein, beträufelte das Grün mit ein wenig Wasser, stellte die fertigen Ring-Mooskissen-Schälchen in den Kühlschrank und schrieb auf die Nicht-vergessen-Liste in roten Buchstaben: „Ringkissen aus KS mitnehmen!!!“

Wenn ihr sehen wollt, wie ich selbst geheiratet habe, schaut in meiner Reihe „Die Hochzeit“ vorbei. Bereits erschienen sind:

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