25. März 2019

Auweia, ich fürchte, ihr müsst mal wieder einen kleinen Schmacht-Ausbruch meinerseits verkraften. Ich weiß nämlich offengestanden gar nicht, wo ich bei der Hochzeit von Sabri und Niko anfangen soll vor lauter Begeisterung. Bei den präkolumbianischen Farben und Einflüssen auf die Boho-Deko? Beim Brautkleid mit der Spitze in geometrischen Formen? Bei der Tipi-Location im Blauen Land zwischen Staffelsee und Kochelsee? Bei der Freien Trauung unter freiem Himmel mit Johann Jakob Wulf von Strauß und Fliege und damit einem meiner Lieblingsredner? Bei den Fotos von Stories by Toni und Jules aus München, dem Licht beim Paarshooting, dem Brautstrauß mit Proteen in Gelb, Orange und Rosa?

Hochzeit unter dem Sternenhimmel

Auf die Tipi-Location Blueland im oberbayerischen Ohlstadt bin ich schon vor längerer Zeit aufmerksam geworden und hatte mich damals bereits in sie verliebt. Die Lage mitten im Wald, die Idylle, die Natur, die vielen individuellen Gestaltungsmöglichkeiten – würde ich meinen Mann nochmal heiraten, stünde das Blueland definitiv ganz oben auf der Favoriten-Liste. Sabri, die Braut aus dieser Hochzeitsreportage, erzählt, warum es für sie und ihren Mann diese Location geworden ist:

Lagerfeuer, Sternenzelt, tanzende Menschen

„Ganz hilfreich, um nicht den Überblick zu verlieren, war unsere Brain-Map ganz am Anfang der Planung. Wir haben uns einfach abends zusammengesetzt, beide mit Stift und Papier in der Hand, und dann hatten wir fünf Minuten, um aufzuschreiben, wie unsere Traumhochzeit aussehen soll: von Deko über mögliche Location bis Stimmung, einfach alles mal zu Papier bringen. Als die Zeit abgelaufen war, haben unsere Stichpunkte miteinander verglichen und festgestellt, dass wir sehr ähnliche Vorstellungen hatten: Lagerfeuer, Sternenzelt, glückliche, tanzende Menschen, Natur, ein großes Familien- und Freundesfest. Das haben wir auf einem großen Zettel festgehalten, den wir während der Planung immer präsent hatten. Daraus ging dann auch gleich unser Moodboard hervor: Mit Farbpalette, Beispielfotos und Inspirationen. Mit diesen beiden Hilfsmitteln stand eigentlich von Anfang an fest, welche Location, welchen Umfang und Stil wir uns wünschen.“

Freie Trauung auf der Wiese mit Boho-Deko

Die Freie Trauung fand neben den Tipi-Zelten der Location auf der freien Wiese statt. Dazu hatten Sabri und Niko einen außergewöhnlichen Boho-Traubogen aus Holzringen und Häkelspitze aufgestellt. Ein kleiner, alter Tisch diente ihrem Trauredner Johann Jakob Wulf als Ablage, als befreundeter Musiker sorgte Sebastian Mayr für Emotionen. Das Paar saß auf alten Stühlen mit Blick zu seinen rund 120 Gästen. Für mich ist das nach wie vor die schönste Variante, ich selbst habe auch so geheiratet, also meine Gäste anschauend und ihnen nicht den Rücken zuwendend.

Boho-Braut und Sommer-Brautstrauß mit Proteen in Gelb, Orange und Rosa

Um es kurz zu machen: Sabris Outfit hat mich einfach umgehauen. Die geometrische Spitze ihres zauberhaften Boho-Brautkleids mit dem fließenden Rock, die offenen Haare mit dem dezenten Kranz aus kleinen Blüten, ihr zartes Make-up und der mega schöne Brautstrauß – ein Traum! Dazu Nikos sommerlicher Anzug in Salbeigrün abgestimmt auf den Blumenschmuck, sein Mut zur Krawatte (statt der derzeit beliebten Fliege) in Grün, Rosa und Weiß, und das Anstecksträußchen, das perfekt zu Sabris Haarkranz, Ohrringen und Kette passte. Schaut mal:

Paarshooting auf der Wiese im Abendlicht

So, und als würde mein kleines Bloggerherz nicht schon aufgeregt genug ob all dieser wunderhübschen Inspirationen pochen, haben die Münchner Fotografen von Stories by Toni und Jules auch noch ein Paarshooting vom Allerfeinsten eingefangen. Mit Sabri und Niko zogen sie sich am Nachmittag zurück und setzten die zwei ein wenig von der Location entfernt ins rechte Abend- und Gegenlicht. Das Ergebnis ist einfach umwerfend, und ich schweige lieber ganz schnell und lasse die Bilder sprechen, bevor mich die Schmachteritis packt und dieser Text kein Ende mehr findet:

So haben Sabri und Niko den Tag erlebt

Die Welt ist doch manchmal ein Dorf… Und damit meine ich jetzt nicht nur, dass Sabri aus Kolumbien stammt und sie ihre Kultur bei der Hochzeit mit einfließen ließ. Über Niko habe ich ganz zu Beginn meines Blogs schon einmal geschrieben! Der Herr Bräutigam hat nämlich eine eigene Band: Niko & The Lost Boys. Der Trauredner der beiden, Johann Jakob, ist dort wiederum auch der Gitarrist. Vor vier Jahren habe ich mich mit Johann Jakob getroffen und über ihn als Redner und die Frage gesprochen, ob nun ein DJ oder eine Band die bessere Wahl für eine Hochzeit ist – und dabei ging es natürlich auch um den Bandleader, den Bräutigam Niko.

Jetzt, vier Jahre später, hat dieser Niko seine Sabri geheiratet und die beiden haben mir ihre Geschichte erzählt, um euch ihre Erfahrungen und Tipps für die Planung eurer Hochzeit weiterzugeben:

Kolumbianische Muster, Farben und Formen

„Wir haben uns auf einer Reise in Sabris Heimat Kolumbien verlobt. Da der Großteil unserer Freunde aber in Europa lebt, haben wir uns entschieden die Hochzeit hier zu feiern. Es war uns aber ganz wichtig, dass Kolumbien eine große Rolle bei unserer Hochzeit spielt. Kolumbien hat eine unglaublich reiche Kulturgeschichte und wir haben uns von den Mustern, Farben und Formen der präkolumbianischen Indiostämme inspirieren lassen. Dieser Einfluss zeigt sich zum Beispiel in unserem Schmuck (Ohrringe, Manschettenknöpfe, Anstecker mit präkolumbianischen Design), unseren Blumen (Eukalyptus und Red Ginger) und unserer Tischdeko (Malbücher für Kinder mit präkolumbianischen Motiven, kolumbianischer Kaffee als Gastgeschenk).

 

Familiäre Atmosphäre trotz großer Gesellschaft

„Trotz rund 120 Gästen war unsere Hochzeit ziemlich “familiär”. Das lag vor allem daran, dass unsere Freunde und Verwandte eng involviert waren: Angefangen bei unserem Hochzeitsredner, der ein langjähriger Freund ist, über die Band von Niko, seine Schwester und gemeinsame Freunde, die entweder bei der Zeremonie oder am Nachmittag Musik gemacht haben, bis hin zu der überraschenden Stelzenperformance, die eine Freundin von uns aufgeführt hat. Gefühlt war jeder unserer Gäste irgendwie daran beteiligt, diesen Tag zu gestalten und so hat es sich weniger wie eine strikt organisierte Hochzeitsfeier, sondern eher wie ein entspanntes Open-Air-Familienfest angefühlt.“

Der schönste Moment des Tages?

„Müssen wir uns für einen entscheiden? Der ganze Tag war so wunderschön!

Sabri: Mich überkommt noch immer eine unglaubliche Freude, wenn ich an den Moment denke, als mein Papa mich reingeführt und Niko mich zum ersten Mal gesehen hat. Den gerührten Blick auf seinem Gesicht werde ich nie vergessen! Oder als Niko mir sein Eheversprechen gegeben hat. So ein großes Glücksgefühl und so viele Emotionen auf einmal! Das hat nicht nur uns beide ein bisschen überwältigt. Oder als wir uns abends im Zelt umgedreht haben und das Zelt vor lauter tanzenden Menschen vibriert hat. Oder als wir nachts unter dem unglaublichsten Sternenhimmel standen, die Milchstraße direkt über uns, genauso wie wir es uns gewünscht hatten. Oder…ok, ich hör jetzt auf!

Niko: Unsere Zeremonie war wirklich ein einziger Gänsehaut-Moment, zumal unser Trauredner Johann nicht nur ein unheimlich humorvoller und einfühlsamer Redner ist, sondern auch einer unserer besten Freunde. Die Trauung war daher auch von besonders persönlichen Momenten geprägt. Am meisten denke ich trotzdem noch immer an die unglaubliche Party-Stimmung, die abends im Zelt geherrscht hat: Sabri und ich haben das erst gar nicht mitbekommen, weil wir so auf uns konzentriert vorne bei der Band gestanden haben. Aber als wir uns dann mal umgedreht haben, konnten wir sehen, dass die Tanzfläche voller Menschen war, die wild zu kolumbianischer Musik gerockt haben. Das ganze Zelt hat gebebt! Ein unglaublicher Anblick, und eine der schönsten Erinnerungen an diesen Tag!!“

Ist etwas schiefgegangen?

„Wir haben total unterschätzt, wie lange es dauert, die Glückwünsche von allen 120 Gästen entgegenzunehmen. Deswegen standen wir nach der Zeremonie noch immer umringt von Gratulanten, als schon die Hochzeitstorte geliefert wurde. Zum Glück hatten wir den ganzen Tag nicht vollgestopft mit Programm, so dass wir die geplante Begrüßungsrede einfach nach hinten geschoben und stattdessen erstmal die Torte angeschnitten haben.“

         

Beteiligte Dienstleister

STIL, KONZEPT, FARBEN DIY-Boho mit Gold und Eukalyptus | FOTOS Stories by Toni und Jules , München | BRAUTKLEID Lilurose, gefunden bei Happy Brautmoden, München | FLORISTIK & BRAUTSTRAUSS Dagmar Kiessling, Ohlstadt | MAKE-UP & FRISUR Jerrianne Richter, Garmisch-Partenkirchen & Oma der Braut | BRÄUTIGAM-OUTFIT Moss London (Anzug), Sorbas (Schuhe) | RINGE Alexandra Schmitt, München | PAPETERIE DIY | GASTGESCHENK DIY | TORTE & BACKWERK Herbert Stotter, Peiting | LOCATION Blueland, Ohlstadt | REDNER Johann Jakob Wulf/ Strauß und Fliege, München | MUSIK Sebastian Mayr, München / Niko & The Lost Boys, München / Lorena Mazuera & Band, Hamburg

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