Bei der DIY-Hochzeit, die ich euch hier zeigen möchte, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, wo ich anfangen soll: Bei der Location am See in Kärnten? Bei der schier unfassbaren Menge an DIY, die die Braut für die Feier angefertigt hat? Der selbst entworfenen Papeterie? Oder doch dem Vintage-inspirierten Stil und den vielen entzückenden Details? Fest steht: Diese Hochzeit des österreichischen Fotografenpaares Tanja und Josef ist einer der Höhepunkte des Jahres auf meinem bayerisch-österreichischen Blog – auch wenn die Braut da „ganz rot“ wird, wenn ich das jetzt so schreibe. Aus den vielen Infos und langen E-Mails, die sie mir auf meine ebenso vielen Fragen geschickt hat, will ich euch die spannendsten Details natürlich nicht vorenthalten.
Der Planungs-Tipp der Braut
„Wenn ich sagen würde, dass es kein Aufwand war, alles selbst zu machen, und ich manchmal nicht fast vor lauter Was-könnte-ich-nicht-noch-alles-tun verrückt geworden wäre, würde ich lügen“, erzählt sie. Willkommen im Club der Bridezillas, möchte ich da sagen – nicht, dass es mir selbst anders gegangen wäre… Daher unser Tipp: Sortiert erst die vielen Ideen, über die ihr auf Blogs, in Magazinen und bei Pinterest so stolpert, und entscheidet euch dann ganz gezielt für einige ausgewählte, die auch wirklich zu euch passen. So vermeidet ihr, euch in der Menge der Inspirationen zu verzetteln.
Günstig zur Vintage-Hochzeit
Die vielen süßen Details ihrer Hochzeit erklärt euch die Braut im folgenden mit eigenen Worten – und gibt dabei auch gleich einige Tipps, wie ihr den Vintage-Look einfach und günstig hin bekommt, welche Blumen sie verwendet hat und mit welchen liebevollen Ideen sich eure Gäste die Zeit vertreiben können, während ihr Fotos macht.
Kirchliche Trauung – der Trick mit den Bänken
„Die Stiftskirche in Eberndor ist sehr groß und besteht quasi aus einem Eingangsbereich im Erdgeschoss und einer erhöhten Ebene, auf der der Altar steht. Die Gäste saßen nicht auf den Bänken im unteren Bereich, sondern auf der oberen Ebene rechts und links des Altar. So konnten sie ganz nah bei der Trauung dabei sein und sahen uns nicht nur – wie sonst in Kirchen üblich – von hinten.“
DIY-Tipp: Bänder aus Meterware
„Wirklich toll zur Atmosphäre haben die Deko-Bänder an den Bäumen und Laternen beigetragen, die ich aus einer Meterware geschnitten hatte.“
Deko-Trend: Sonnenschirme für die Hochzeitsgäste
„Als Deko ergänzt haben wir die Papier-Sonnenschirme, weiße Fächer, Pom Poms, Mr&Mrs- Schilder sowie die Stuhlschärpen. Die Schirme waren das totale Highlight für die Gäste. Diese haben sie mir förmlich aus den Händen gerissen.“
Die DIY-Elemente
1. Eine Reise durch die Zeit sorgt für Gesprächsstoff
„Beim Empfang haben wir Hochzeitsbilder aller Gäste, die bereits verheiratet sind, angebracht. Ich hatte diese zuvor auf Tortenspitzen geklebt und mit den Jahreszahlen beschriftet, in denen die Hochzeit war. Meine Oma und mein Opa durften den Anfang machen, denn die beiden sind von alle den Gästen am längsten verheiratet: seit 1956! Inspiriert hat mich zu dieser Idee das Hochzeitsfoto meiner Schwägerin, die in den 80er Jahren geheiratet hat. Ihr Outfit war so schräg, dass ich mir dachte, es müsse doch spannend zu verfolgen sein, wie sich die Brautmode im Laufe der Zeit verändert hat. Die Bilder haben Anlass zu wirklich lustigen Gesprächen gegeben.“
2. Gästebeschäftigung und Namenskärtchen
„Bei einer Gästeanzahl von 124 Personen gehört ein wenig Ordnung und Planung dazu. Deshalb haben wir uns für eine Sitzordnung entschieden. Um das Ganze etwas aufzupeppen, haben wir an die kleinen Namensschildchen alte Schlüssel gehängt und an einer alten Bauerntür befestigt. Dort lasen die Gäste auf einem Schild den Hinweis: „ Finde den Schlüssel zu deinem Platz“. In der Zeit, in der wir Fotos machten, konnten die Gäste in aller Ruhe ihren Schlüssel suchen und ihren Platz. So waren sie einerseits beschäftigt und haben zudem eine kleine Erinnerung an den Tag.“
3. Tortenspitze: Der Clou für Vintage-Hochzeiten
„Tortenspitzen sind ein tolles Material, um eine Hochzeit im Vintage-Stil das gewisse Etwas zu geben – und vor allem sind sie auch kostengünstig. Damit umwickelt werden einfache Dosen, Omas Einmachgläser und Marmeladengläser ganz einfach zum Hingucker. Auch am Flohmarkt wurden wir fündig und haben die eine oder andere kleine Vase gekauft. Rund 250 verschiedene Gefäße haben wir mit kleinen Tortenspitzen, Spitzenklebebändern, diversen Bändern und Bandarolen verziert. Die Deckel der Einmachgläser und die alten Kaffeeuntertassen und Tortenteller vom Hochzeitsgeschirr meiner Schwiegermutter dienten als Kerzenschalen. Schleierkraut, rosa Sprayrosen, Hyperikum und Hortensien waren die Blumen für die wir uns entschieden haben. Auch mein Brautstrauß war auf diese Schnittblumen abgestimmt.“
4. Die Papeterie: Ablauf, Menü, Namenskärtchen, Kirchenheft und Tischnummern
„Gemeinsam mit einer Freundin haben wir am Design der Einladung gearbeitet. Es war auf das Farbkonzept Blush/Taubenblau/Dunkelblau abgestimmt. Als besonders praktisch hat sich der Ablauf erwiesen, den wir als Lesezeichen gestaltet hatten: so passte es handlich in jede Tasche. Die Vorderseite der Menükarte nutzten wir, um einige Dankes-Worte an unsere Gäste zu richten. Als Namenskärtchen dienten kleine Fähnchen, die wir an Strohhalme hefteten. Ins Kirchenheft habe ich unsere Liebesgeschichte am Anfang eingebaut. So hatten die Gäste in der Zeit, in der sie vor der Kirche warten, genug Gesprächsstoff. Auch die Tischnummern waren natürlich im Hochzeitsdesign gestaltet. Aufgestellt wurden sie dann in einem kleinen Ikea-Rahmen.“
Ballon-Party auf dem Steg
„Unsere Freunde haben für uns als Überraschung Ballons organisiert mit Glückwunsch-Kärtchen zum Anhängen. Auch diese waren auf unser Hochzeitsdesign abgestimmt. Wir haben sie dann am Steg steigen lassen. Inzwischen haben wir sogar eine Karte, die in Maribor(!) angekommen ist, zurückbekommen.“
Ihr Lieben, vielen Dank, dass ihr mir diese traumhaften Bilder angeboten habt! Es hat riesig Spaß gemacht diesen Artikel gemeinsam mit euch, also dem Brautpaar und Tanja&Josef, auf die Beine zu stellen. Danke!
Fotografie: Tanja und Josef, Köttmannsdorf bei Klagenfurt (Ö)
Brautkleid: Martina Liana, gekauft in den USA
Schuhe: Peter Kaiser
Clutch: Menbur
Ohrringe: Joop
Haarreif: Brigitte Bijou
Bräutigam-Outfit: Hugo Boss u.a., gekauft bei Kastner & Öhler, Graz (Ö)
Bräutigam-Schuhe: Hugo Boss
Ringe: Juwelier-Uhren Weikhard, Graz (Ö)
Make-Up und Haare: Privat
Brautstrauß: Blumen Skofitsch, Klagenfurt (Ö)
Papeterie: DIY
Deko-Gefäße für die Kirche: Ikea
Deko-Gefäße für die Feier: Dosen, Einmachgläser, Marmeladengläser, Vintage-Geschirr von Großeltern, Schwiegereltern und Flohmarkt
Musik: Band Caparo, Eberndorf (Ö)
Kirche: Stiftskirche Eberndorf, (Ö)
Location: Restaurant Seerose, Klopeiner See, St. Kanzian (Ö)
Motto: Vintage
Einfach nur Genial! Hammer Blog, habe so viele Inspirationen bekommen, dass ich gleich heiraten möchte! 😀
Ich möchte auch irgendwann im Vintage Style heiraten mit einer passenden Musik im Background.